Übersicht Weinregionen Italiens

Übersicht der italienischen Provinzen
Weinregionen-Italien-Uebersicht-5

 

In Italien gibt es mehr Arten von Wein als in jedem anderen Land. Dies rührt vor allem daher, dass die Reben über fast alle Landesteile gestreut sind. Hinzu kommen die vielfältigen klimatischen Bedingungen und geographisch verschiedenen Lagen.

Die berühmtesten hochwertigen Weine Italiens kommen meist aus den Regionen Piemont und Toskana, aber auch in allen anderen Regionen werden zunehmend beachtliche, qualitativ hochwertige Weine erzeugt.

 

Abruzzo / Molise (Abruzzen)

Die Abruzzen liegen in Mittelitalien, können aber auch schon dem Süden zugerechnet werden. Die gesamte Weinproduktion basiert fast nur auf den beiden Rebsorten Trebbiano (Weiss) und die Montepulciano (Rot), die meist reinsortig ausgebaut werden.
Man wählte die hochwertige Montepulciano-Traube zur Qualitätsweinerzeugung. Sie liefert kräftige, oft elegante Kreszenzen. Weisswein ist nicht die Stärke der Region.
Die Anbaufläche der Abruzzen ist über 32.000 ha gross. Weniger als 10% der Produktion verlässt das Anbaugebiet. Nur zwei DOC-Weine gibt es in dem Gebiet: Der zum Teil beachtenswerte Montepulciano d’Abruzzo und sein leichter weisser Bruder, der Trebbiano d’Abruzzo.

Basilicata (Basilikata)

Die Basilikata ist eine recht kleine Region südlich Apuliens.
In dieser Region, zwischen dem tyrrhenischen und jonischen Meer, steht die Aglianico Rebsorte im Mittelpunkt.
Auf 14.000 ha Rebfläche entsteht hier einer der grandiosesten Rotweine des Landes: der Aglianico del Vulture. Er ist mit dem Taurasi verwandt.
Nun ist der aus der gleichen Rebsorte erzeugte Canneto hinzugekommen, ein ebenfalls bemerkenswerter Wein.

Calabria (Kalabrien)

Bereits im Jahre 744 v.Chr. wurde in Kalabrien Wein angebaut.
Mit 26.000 ha ist die Anbaufläche nicht klein, doch werden nur ca. 1 Mio Hektoliter Wein erzeugt. Das verweist auf hohe Weinqualität und wirklich: Hier entstehen einige sehr interessante Vertreter italienischer Weine. Unter den Weissen sind der ausserordentlich feine und nuancenreichen Cirò und der seltene Scavigna bekannt. Gute Rotweine sind der Melissa, der Savuto, der Lamezia, der Donnici oder der Pollini.

Campania (Kampanien)

Die Region Kampanien ist eine der tradtionsreichsten in Italien überhaupt.
Auf vulkanischen und zum Teil kalkigen Böden reifen in erster Linie Rotweintrauben wie Sangiovese oder Barbera.
Die süditalienische Region um Neapel mit rund 43.000 ha Rebfläche ist für den roten Taurasi und den weissen Fiano di Avellino bekannt.
Wirklich beachtenswerte Weine machen einen kleinen Teil der Erzeugung aus, doch um Ravello auf der Halbinsel um Sorrent, auf der Insel Ischia und in den Irpinischen Bergen nördlich von Avellino und östlich von Neapel wachsen einige beachtliche Qualitätsweine.

Emilia Romagna

Die landwirtschaftlich reichste Region Italiens, mit der Hauptstadt Bologna, bringt Weine hervor, die sich qualitativ nicht besonders vom Landesdurchschnitt abheben. Vor allem in den weitläufigen Ebenen des Po und der Küste steht oftmals Quantität über Qualität.
Der bekannte Lambrusco, ein Massenwein, gilt als Gegenstück zur deutschen Liebfrauenmilch. (Anm. Red.: mit einer gewichtigen Ausnahme – Concerto, Lambrusco Reggiano DOC secco, Medici Ermete)

Friuli / Venezia Giulia (Friaul)

Im Nordosten von Italien befindet sich die Region Friaul, die um die Stadt Udine liegt.
Die Venetier und andere frühe Völker bauten hier schon lange Wein an, bevor die Römer den weissen Pulcinum, den Vorläufer des heute in Venetien so erfolgreichen Prosecco kennenlernten.
Es werden vor allem die Rebsorten Franconia, Malvasia Istriana, Picolit, Pignolo, Refosco, Ribolla Gialla, Schioppettino, Tazzelenghe, Terrano, Tocai Friulano und Verduzzo Friulano angebaut.
Seit den siebziger Jahren nimmt sie eine vorrangige Stellung ein, was Weisswein betrifft. Die Weine sind fruchtbetont und sortentypisch.

Lazio (Latium)

In dieser Region wurde der Weinstock bereits in den Jahrhunderten vor der Entstehung Roms (753 v.Chr.) kultiviert. Latium liegt um Rom, wo engagierte Winzer einen höherwertigen, fruchtigen Frascati aus der Malvasia-Traube erzeugen.
Etwa 90% des produzierten Weins ist Tafelwein und wird an Ort und Stelle konsumiert. Einige DOC-Weine geniessen hohes Ansehen. Aber auch einige ohne dieses Prädikat sind hervorragend, wie der Fiorano. Auch Frascati, Marino, Colli Albani oder Cori, Weissweine der «Castellui Romani», einer Region südöstlich von Rom, sind ohne DOC-Status. Die aus Cesanese bereiteten Rotweine aus Piglio und einigen Gemeinden aus der Nachbarschaft östlich von Rom können sehr ansprechend sein. Der berühmte «Est! Est!! Est!!! di Montefiascone» wird ebenfalls im Latium erzeugt.

Liguria (Ligurien)

Der kleine sichelförmige Streifen südlich des Piemont hat jetzt vier DOC-Zonen:

  • Cinqueterre
  • Rossese di Dolceacqua
  • Riviera Ligure di Ponente
  • und neu hinzugekommen: Colli di Luni.

Man erzeugt schmackhafte Weissweine, die vorwiegend in der eigenen Region, vor allem in Genua, getrunken werden. Rossese di Doceacqua ist ein herzhafter roter Landwein mit Biss.

Lombardia (Lombardei)

Im Osten des Piemont gelegen, durch den Lago Maggiore von der Schweiz getrennt, durch den Gardasee vom Veneto, liegt die Lombardei, südlich vom Po begrenzt.
Die Lombardei hat 13 DOC-Gebiete und 29.000 ha Ertragsrebfläche. Die Weine sind überwiegend unspektakulär. Es gelingt kaum, eine eigene Identität neben dem Piemont aufzubauen. Am besten sind die harten Nebbiolo-Rotweine aus Valtellina, dem letzten Alpental vor der Schweizer Grenze. Mit verstärkter traditioneller Produktion von Schaumwein unter der DOCG Franciacorta kann man sich seit einiger Zeit profilieren.

Marche (Marken)

Der Anbau von Wein auf den Hügeln der Marken wurde bereits vor der Unterwerfung durch die Römer (268 v.Chr.) betrieben.
Das Klima wird sowohl von den Apenninen als auch vom Meer beeinflusst.
Der Weinbau bedeckt grosse Teile des hügeligen Hinterlandes und reicht teilweise bis an die Küste heran.
Die bekanntesten Weissen Weine sind der Verdicchio di Castelli di Jesi (zB. der Podium, von «Gioacchino Garofoli») und der Verdicchio di Matelica.
Einer der besten ist der Verdicchio di Montanello von «Villamagna».
Von den Roten sind der Rosso Piceno und der Rosso Conero (zB. der Cúmaro, von «Umani Ronchi») zu nennen. Für die Rotweine, die den Chiantis oft in nichts nachstehen, werden vor allem die Montepulciano-Traube und die Sangiovese-Traube verwendet.

Piemonte (Piemont)

Qualitativ steht Piemont an erster Stelle der italienischen Weinbauregionen, in dem einfache Weine kaum zu finden sind, denn selbst einfachste Abfüllungen sind im nationalen Vergleich schon von besonderer Qualität.
Einen grossen Anteil daran hat die Nebbiolo-Traube, die unter anderem in den eleganten Weinen Barolo, Barbaresco und Roero reinsortig verarbeitet wird.
Das Piemont ist neben der Toskana die bekannteste Weinregion Italiens. Der überwiegende Teil der Rebsorten des nordwestlich gelegenen Anbaugebiets ist nur hier zu finden. Sie scheinen sonst nirgends gute Ergebnisse zu bringen. Eine Fülle feiner Rotweine, kräftig und mit einer lebendigen Säure ausgestattet, werden in der ländlichen, hochambitionierten Region erzeugt. Die Palette reicht von jung zu trinkenden, fruchtbetonten Dolcetto und Barbera, mit denen die Hälfte der Anbaufläche bestockt ist, bis hin zum berühmten Barolo.

Auf kalkreichen, lehmigen Verwitterungsböden südwestlich der Stadt Alba wird die Nebbiolo angebaut, die alte einheimische und einzige Rebsorte für den Barolo. Fast nirgends sonst wird sie kultiviert. Die Nebbiolo ist Grundlage noch weiterer hochwertiger Weine des Piemont: des Barbaresco, des Gattinara und des Ghemme. Es sind Prestigeweine, die mengenmässig nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Von Arneis und Gavi werden Weissweine im Piemont erzeugt. Das Gebiet ist zudem die Heimat des Asti Spumante aus der Moscatorebe.

Barolo
Jedem Freund der Weine Italiens ist der Barolo ein Begriff. Seine Heimat ist die Langhe, in der sich die berühmten Lagen über elf Gemeinden erstrecken. Der Barolo ist ein tannin- und körperreicher Wein mit unverwechselbarem Charakter. Hinter einer geschmacklichen Fassade aus Säuren und Gerbstoffen, verbergen sich vielschichtige Aromen. Sie treten erst nach Jahren der Lagerung in Erscheinung.

Neben den 11 Barolo-Gemeinden, die wichtigsten sind «Castiglione Falletto», «Monforte», «Serralunga», «La Morra» und «Barolo» selbst, gibt es nur 3 Gemeinden mit offiziell anerkannten Lagen für Barbaresco: «Neive», «Treiso» und «Barbaresco». Auch Gattinara und Ghemme sind nur in geographisch eng umgrenzten Gebieten zugelassen.

Puglia (Apulien)

Die Region reicht entlang der Adria bis in den Absatz des Stiefels im Süden Italiens. Apulien ist eine Schatzkammer des italienischen Weins.
Die Adria sorgt für ein warmes, oft sogar heisses Klima mit nur geringen Niederschlägen, das sich bestens für den Anbau von roten Rebsorten eignet. Die bevorzugten Rebsorten sind Uva di Troia, Malbec, Sangiovese, Aglianico, Pinot Nero sowie die „moderneren“ Reben Cabernet-Sauvignon, Chardonnay und Sauvignon-Blanc.
120.000 ha Rebfläche werden genutzt, um Rot-, Rosé- und Weissweine unterschiedlichster Art und Qualität zu erzeugen. Die kultur- und traditionsreiche Region gilt unter anderem als Rosé-Experte.

Der Salice Salentino, der Rosa del Golfo und der Castel del Monte sind Beispiele für diese Weinart. Sie sind gehaltvoller und schwerer als die Rosés Norditaliens.

Sehr dunkle, dichte Rotweine kommen von der klimatisch heissen Halbinsel Salento, die den Absatz des Italien-Stiefels bildet. Man bemüht sich, die an Portwein erinnernden Kraftpakete geschmacklich zu zügeln und zugänglicher zu machen. Die besten Vertreter können tief und ansprechend sein.

Die weissen Donna Marcia, Locorotondo und San Severo zeigen, was Apulien mit moderner Kellertechnik zu Wege bringt.

Der Moscato di Trani ist einer der hervorragenden Likörweine der Region.

Sardegna (Sardinien)

Sardinien ist die zweitgrösste Insel des Mittelmeeres und liegt im Westen des Tyrrhenischen Meeres.
Die Insel bringt grossartige weisse und rote Rebsorten hervor, die ihre Verwandtschaft mit den Weinen Spaniens, Frankreich und Italiens aufs Beste beweisen.
Von der Mittelmeerinsel mit rund 47.000 ha Rebfläche kommen Weine sehr unterschiedlicher Qualität. Die bislang 16 DOC-Weine machen 12% der Erzeugung aus. Trotz hohen Alkoholgehalts sind viele erstaunlich elegant und fein.
Am berühmtesten ist der traditionelle Vernaccia di Oristano, ein alkoholstarker, delikater Weisswein, z.T. in der Version eines Likörweins.

Ein beachtlicher Weisswein ist der rassige Vermentino di Gallura und auch der Nuragus di Cagliari.

Einige excellente Rotweine, wie der Cannonau und der Monica di Sardegna, basieren auf der Sorte Grenache (Anm. Red.: heisst hier Cannonau).

Sicilia (Sizilien)

Die Insel Sizilien ist vielleicht die bedeutendste der aufstrebenden südlichen Weinregionen.
Bereits vor ca. 5000 Jahren wurde auf der Insel Wein angepflanzt.
Chardonnays wurden auf den Kalkböden heimisch, der Cabernet Sauvignon etablierte sich und die alten sizilianischen Rebsorten wurden kultiviert; die Folge für die Bemühungen ist die Internationale Anerkennung.
Ein Meer von 150.000 ha Reben steht für die Produktion von durchschnittlich 11 Mio Hektoliter Wein im Jahr bereit.

Zu den besseren Produkten gehört der Rosé Cerasuolo di Vittoria, die roten Frappato d’Italia, Regaleali, Donnafugata, Rincione, Villa Fontane und unter den Weissen der Bianco Alcamo, Donnafugata, Corvo, Regaleali Ätna und Canicatti.

Eine Anzahl gut bereiteter Likörweine (z.B. Vecchio Samperi und der Moscato di Siracusa) erweitern das riesige und interessante Angebot der grössten Mittelmeerinsel.

Toscana (Toskana)

Die Toskana stellt neben dem Piemont die wichtigste und qualitativ hochwertigste Weinregion Italiens dar. Mehr als zwei Drittel der Toskana sind von Hügeln oder Bergen bedeckt, die dem Weinbau seit tausenden von Jahren ideale Bedingungen bieten.
Die Hauptsorten sind im Rotweinbereich die Sangiovese und bei den Weissweinen dominiert die Trebbiano.

Schon im 7. Jahrhundert v.Chr. erzeugten die Etrusker Wein in der heutigen Toskana und handelten damit. Es ist die italienische Region, in der sich der Weinbau am schnellsten verändert. Selbst im Bereich der Klassiker Chianti, Vino Nobile di Montepulciano oder Brunello di Montalcino ist kaum etwas mehr so wie vor zwanzig Jahren.
Typisch für diese dynamische Entwicklung ist, dass viele der besten Güter des Chianti erst in den vergangenen 25 Jahren in Erscheinung getreten sind. Ähnliches gilt für den Brunello. Anfang der achtziger Jahre kauften sich mehrere Grossbetriebe ein, um an der boomenden Nachfrage teilzuhaben.

Chianti
Mengenmässig ist der Chianti der wichtigste Wein der Toskana und der bekannteste italienische Wein überhaupt. Detail-Informationen zum Chianti-Gebiet: siehe unten.

Vino Nobile di Montepulciano
Der Vino Nobile di Montepulciano ist zusammen mit dem Brunello di Montalcino der bedeutendste Wein der südlichen Toskana. Der Vino Nobile hat eine lange Geschichte. In den 20er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts bekam er sein heutiges Geschmacksbild.
Die Rebsortenzusammensetzung ähnelt der des Chianti. Der Vino Nobile darf allerdings erst nach 2 Jahren in den Verkauf gebracht werden, die Riserva erst nach 3 Jahren. Die Böden der Region sind meist sandig, das Klima ist kühl und gemässigt. Die besten Vertreter des Vino Nobile sind würdige Vertreter der Sangiovese-Traube.

Brunello di Montalcino
Der Brunello di Montalcino geniesst den Ruf, einer der teuersten Weine Italiens zu sein. Er ist zudem vergleichsweise jung – gerade über 100 Jahre alt. Die Idee zu diesem Wein hatte im 19. Jahrhundert «Ferruccio Biondi-Santi», der sich mit dem damals auch in Montalcino hergestellten Chianti nicht zufrieden geben wollte. Er versuchte aus seinen besten Sangiovese-Trauben einen neuen, eigenständigen Wein zu machen. Das Ergebnis war ein aussergewöhnlich langlebiger, muskulöser Wein, der eine lange Lagerzeit erforderte. Erst seit Ende der sechziger Jahre gibt es andere Anbieter als «Biondi-Santi» für Brunello.
Der Brunello ist tiefdunkel, mit kräftigem Körper, sehr guter Struktur, herb mit leichtem Bitterton im Abgang, guter Säure und ausreichend Tannin. Er ist der einzige klassische Rotwein der Toskana, der nur aus einer einzigen Rebsorte erzeugt wird, nämlich aus Sangiovese Grosso, einem lokalen Klon der Sangiovese.

Morellino di Scansano
Ein weiterer hervorragender Vertreter der toskanischen Weine ist der Morellino di Scansano mit eigener DOC. Grundlage des Weins ist ein spezieller Klon der Sangiovese Traube. Empfehlenswert u.a. von «Fattoria Mantellassi», «Fattoria Le Pupille».

Nebst den klassischen Vertretern gibt es immer mehr Winzer, die neue Trends lancieren und sich wohltuend von der Masse abheben. Hierzu gehören zB. «Casavyc», «Antonio Camillo» und «Poggio Argentiera».
Eine exquisite Übersicht über die Morellino-Gegend und ihre Vertreter finden Sie hier: Die besten Morellino Winzer und ihre Weine (www.wein-welten.com)

Vernaccia di San Gimignano
Im Umland der mittelalterlichen Stadt San Gimignano wächst der interessanteste Weisswein der Toskana, der Vernaccia di San Gimignano. Der Vernaccia, der nach der gleichnamigen Rebe benannt wurde, ist seit Jahrhunderten in der Toskana heimisch und erhielt als einer der ersten Weine Italiens bereits 1966 das DOC-Status zuerkannt. Der typische Geschmack des Vernaccia ist kräftig, sehr trocken und weich zugleich, mit einem ganz spezifischen, leicht bitteren Abgang und dem berühmten Feuersteingeschmack.

Maremma
Die Maremma wird bei den «klassischen Aufzählungen» der Weingebiete der Toscana häuffig übergangen – mit Ausnahme der oben erwähnten DOC-Region Morellino di Scansano. Zu Unrecht, denn hier kommen erstklassige Weine her. Viele der Betriebe sind erst vor wenigen Jahren gegründet worden und eifern mit besten Qualitätsweinen und einer Vielzahl neuer Trends an Weinen um die Wette.

Meist haben die Weine „nur“ IGT-Status mit Namen wie Toscana IGT, Maremma Toscana IGT, Rosso Toscana IGT, was in keiner Weise auf einen schlechteren Wein hindeutet. Im Gegenteil: hierunter sind sensationelle Weine zu finden, wie etwa der «Petra» oder der «Quercegobbe» von Petra, der «Messorio» von Le Macchiole, der «Mediterra» von Poggio al Tesoro oder die beiden Weine von der Podere San Cristoforo, der «San Cristoforo» oder der «Carandelle», um nur einige Wenige Interpreten zu nennen.
Auf keinen Fall dürfen in dieser Aufzählung die Weine von Duemani vergessen werden (mit dem Eigner Luca D’Attoma, der zu den besten fünf Weinmachern des Landes gezählt wird).

Mit Trabensorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Pinot nero, Petit Verdot, Sauvignon blanc, Syrah, Alicante, Cabernet Franc, Malvasia Nera, etc… werden unglaublich gute Kreationen geschaffen. Aber auch die Sangiovese-Traube (inkl. der im Chianti anteilmässig zugelassenen Ciliegiolo) wird viel verwendet (Anm. Red.: die Sangiovese-Traube ist meiner Ansicht nach feiner, geschmeidiger, runder und süsser wie wenn diese zB. für die Chianti verwendet werden – möglich, dass das mildere Klima mit mehr Sonnenschein und die Nähe zum Meer diesen Unterschied für mich merkbar machen).

Zu den anerkannten DOC-Gebieten gehören unter anderen: Monteregio di Massa Marittima DOC und Bolgheri DOC.

Trentino / Alto Adige (Trentin / Südtirol)

Die Doppel-Region Südtirol-Trentino teilt sich in die beiden autonomen Provinzen Bozen und Trento.
Kalte Winter, heisse Sommer und zum Terrassenanbau zwingende, steile Hänge bringen es mit sich, dass in Südtirol nicht mehr als circa 15% der Fläche für den Weinbau genutzt werden können.

Trentino
Die Weine sind kosmopolitisch und werden überwiegend aus internationalen Traubensorten erzeugt. Doch legt man Wert darauf, dass die einheimischen Sorten wie Lagrein, Schiava und Teroldego nicht aussterben. Der Trend geht zum Weisswein.

Alto-Adige
Die nördliche Hälfte des Etschtals in Oberitalien ist Alto-Adige und wird von einigen Einheimischen selbst Südtirol genannt. Aus Südtirol kommen viele klassische Weine. 80% haben DOC-Status. Nur ein fünftel ist Weisswein. Die fruchtbaren Hügel sind seit der römischen Antike berühmt für ihre Weine.
Kalterer See, Etschtaler, Sankt Magdalener, Lagrein Kretzer und Terlaner sind Beispiele für hervorragende Weine der heutigen Zeit.

Umbria (Umbrien)

Umbrien ist das ganze Jahr hindurch grün und wird daher auch gerne als das grüne Herz Italiens bezeichnet. Von den Weinen Umbriens ist allein der weisse Orvieto einer breiteren Schicht bekannt.
Hochwertiger ist der Cervaro della Sala, der es hin und wieder mit einigen der besten Weissweine Italiens aufnimmt.
Der bedeutendste Rotwein der Region ist der Torgiano, mit eigenem DOC-Gebiet für seine Rot- und Weissweine. Der Torgiano rosso hat DOCG-Status. Er besteht überwiegend aus Sangiovese. In guten Jahren kann er fantastisch schmecken.

Valle d’Aosta (Aostatal)

Die DOC Valle d’Aosta wurde 1986 geschaffen. 18 verschiedene Weine, deren Bezeichnung zweisprachig ist, sind in der Region zusammengefasst. Die vielen kleinen Weinberge des Aostatals im äussersten Nordwesten Italiens stellen geographisch die Verbindung zwischen den französischen Weinbergen Savoyens im Osten und dem Piemont im Süden dar.
So werden die Sorten aus beiden Regionen angebaut: Barbera und Nebbiolo aus dem Süden, Gamay und Petit Rouge aus dem Norden, sowie eine Sorte aus der Schweiz: die Petit Arvine. Die Erzeugung im Aostatal ist klein, die Weine sind schmackhaft.

Veneto (Venezien)

Die Weinbaugebiete Venetos erstrecken sich vom Gardasee an den Voralpen entlang bis zur Adria-Lagune nahe Venedig und weiter nordöstlich an die Grenze zum Friaul. Veneto steht in der Erzeugung von DOC-Weinen, die eine bestimmte Qualität aufweisen müssen, an der Spitze.
Drei Viertel der Produktion entfallen auf Rotweine, der Rest auf Weisswein.
Sowohl rote Klassiker, wie der Amarone oder der Valpolicella, als auch einfache, oft köstliche Weine wie der Bardolino kommen von hier. Unter den Weissen ist wohl der Soave der berühmteste.

 

 

Übersicht Produktionszonen Chianti

Teilgebiete des Chianti der Weinregion Toscan
© wikipedia.org

 

Chianti ist ein Rotwein aus der Toskana, der im Wesentlichen aus der Sangiovese-Traube besteht. Er war früher das Synonym für italienischen Wein schlechthin, und er wurde traditionell in strohumflochtenen Flaschen (fiasco) verkauft.

Es handelt sich um einen Wein, dessen Trauben im Gebiet bestimmter Gemeinden der Toskana gewachsen sind. Insgesamt gibt es acht klassische Chianti-Zonen.
Kommt der Wein aus dem eigentlichen Chianti-Gebiet zwischen Florenz und Siena, darf er sich Chianti Classico nennen. Der Wein muss dann zum Beispiel auch gewisse Zeit (für Riserva zwei Jahre) in Eichenfässern lagern und es dürfen nur gewisse Rebsorten gemischt werden. Den grössten Anteil hat immer die Sangiovese-Traube (mindestens 80%). Andere Rebsorten sind Canaiolo und Cabernet Sauvignon.

Weissweintrauben sind offiziell verboten. Im 19. Jahrhundert war ein Anteil von etwa 10% Weisswein als obligatorisch festgelegt worden.

1971 revolutionierte das berühmte Haus «Marchesi Antinori» mit dem «Tignanello» den Weinbau. Antinori war überzeugt, einen grossen Rotwein ohne Weissweinanteil produzieren zu können. Er entschloss sich, auf das DOC-Siegel zu verzichten. Der grosse Erfolg gab ihm recht. Seither wird im Chianti nun ein Wein erzeugt, der dem heute vorherrschenden Geschmack «trocken» entspricht und sich am Stil der Bordeaux-Weine orientiert.

Der klassische alte Chianti dagegen war ein fruchtiger und überdies nur relativ kurz lagerbarer Wein. Nur noch sehr wenige Winzer fertigen diesen traditionellen Chianti als Auftragsarbeit für Luxusrestaurants.

Nicht jeder im Chianti produzierte Wein ist ein Chianti Classico. Die neuen Vorschriften des «Consorzio del Marchio Storico Chianti Classico» sehen Veränderungen unter anderem bei der Rebsorten-Auswahl vor:

Minimum-Anteil an Sangiovese-Trauben:

  • 80% (Sangiovese ist die typische, rote Traubensorte der Gegend)
  • andere rote Traubensorten (einheimisch: Canaiolo, Colorino; international: Cabernet Sauvignon, Merlot…) zu maximal 20%
  • Trebbiano und Malvasia Bianca Lunga (beides weisse Traubensorten) dürfen ab der Weinernte 2006 gar nicht mehr verwendet werden.

Chianti ist nicht nur der Name des Weins, sondern auch der des Gebietes, in dem er hergestellt wird. Innerhalb dieses DOC-Gebietes sind acht Gebiete mit dem höchsten italienischen Gütesiegel versehen, dem DOCG-Prädikat. Weine, die nicht in einem dieser Gebiete hergestellt sind, tragen nur das Prädikat Chianti DOC: dies ist der einfachste Chianti. Entweder liegt das Weingut ausserhalb einer der Unterzonen, sozusagen nur im Chianti, oder der Wein erfüllt die Kriterien der meist strengeren Vorschriften der jeweiligen Unterzone nicht.

Die DOCG-Zonen müssen auf dem rosaroten Prüfetikett angegeben sein. Diese sind:

  • Classico DOCG: diese Zone umfasst das Ursprungsgebiet des Chianti bis 1932 und einige Rebhänge nördlich und südlich davon. Hier sind meist die langlebigsten und feinsten Exemplare zu finden. Allerdings liegen diese Weine auch preislich in einer anderen Klasse. Das Konsortium «Chianti Classico», mit Sitz in Greve in Chianti, hat die Schutzmarke «Gallo Nero» ins Leben gerufen. Ein «Gallo Nero» auf dem Flaschenhals bürgt für die Qualität dieses Weins.
  • Colli Fiorentini DOCG: meist jung zu trinkende, süffige Zechweine, allerdings entdecken mehr und mehr Winzer auch die langlebigeren Weine.
  • Colli Senesi DOCG: südlichste Chianti-Zone, hier wird sehr viel von Brunello– und Vino Nobile di Montepulciano-Winzern als Chianti deklarierter Wein hergestellt und verkauft, der die Bestimmungen der anderen südtoskanischen Hochgewächse nicht erfüllt, allerdings gilt es auch hier, preiswerte Entdeckungen zu machen.
  • Rúfina DOCG: Dieser meist etwas körperreichere Wein ist aus einer kleinen Zone (ca. 600 ha) östlich von Florenz um Pontassive und ist meist etwas langlebiger und nicht so streng wie der Classico.
  • Aretini DOCG (um Arezzo)
  • Colline Pisane DOCG (Hügel um Pisa)
  • Montalbano DOCG (um Carmignano)
  • Montespertoli DOCG (Das Gemeindegebiet erstreckt sich über ca. 125 km². Lage: ca. 35 km südwestlich von Florenz im Chianti-Gebiet)

Informationen zu diesem Artikel entnommen aus: © von vinothek.info, de.wikipedia.org, winety.com, ernestopauli.ch

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